Glossar für Wein und Kulinaria

Vin Santo (ausgesprochen: Win santo)

(ital.), dt.: „Heiliger Wein“. Dessertwein aus der Toskana, der wie Madeira oder der Sherry-Typ Oloroso gezielt oxidiert wird. Nach der Lese werden die Trauben (Rebsorten: Trebbiano und Malvasia) über den Winter auf Trockenböden gelagert, wobei sie schrumpfen und eintrocknen. Durch den Flüssigkeitsverlust wird der Traubenzucker konzentriert, und man erhält einen sehr süßen Most. Er wird zusammen mit einem Rest Hefesatz aus der letzten Produktion in kleinen Fässern mit 50 bis 300 Litern Inhalt abgefüllt. Während der langsamen Vergärung und Reifung werden die versiegelten Fässer meist unter dem Dach gelagert. Dort verbleiben sie mindestens drei Jahre, aber auch fünf oder sechs Jahre länger sind möglich. Während der Reifung werden die Fässer nicht aufgefüllt, was folglich zu Schwund und damit zu Oxidation führt und dem Wein seine charakteristische bernsteinfarbige Tönung verleiht. Die Stile des Vin Santo sind unterschiedlich und reichen von trocken bis sehr süß. In Italien wird Vin Santo gerne als Aperitif gereicht oder als Begleiter zu Süßspeisen. Traditionell reicht man süßes Mandelgebäck (Cantuccini) zum Vin Santo.