Weinregion:
Somontano (D.O.)

(ausgesprochen: Ssomontano)

Land
Spanien
Gründung
1985
Info zur
Weinregion

Wenn man von Süden kommend auf das Weingebiet Somontano zufährt, bietet sich ein imposantes Bild: In der Ferne türmen sich die Bergriesen der Pyrenäen auf, davor die verschiedenen Vorgebirge und schließlich ein nach Norden ansteigendes, mit immer mehr Bergen und Felsen durchsetztes Plateau, das sich Somontano nennt. Das Gebiet liegt zwischen den Bergen und dem Ebrotal in der Provinz Huesca. Die Landschaft ist voller Kontraste, der Süden nur sanft hügelig, mit vielen Weinbergen und Getreide bepflanzt, der Norden mit schroffen Felslandschaften, steilen Tälern und Schluchten sowie einigen malerischen Dörfern, die sich zum Schutz gegen die Winde aus den Pyrenäen an die Bergrücken drücken. Somontano heißt „unter dem Gebirge“ oder „am Fuße des Gebirges (span. somonte = pie de monte)“. Wie man sich vorstellen kann, ist das Gebiet der Denominación de Origen (D.O.) Somontano nicht das einzige, welches diesen Namen trägt. Schon in der von Sierras durchzogenen autonomen Region Aragón gibt es eine ganze Handvoll Landschaften, die den Beinamen „Somontano“ tragen. Neben dem Wein wird viel Winterkorn gepflanzt. Ein Großteil des Somontano kann für den Ackerbau nur beschränkt genutzt werden. Wo die Landschaft unwegsamer wird, stehen Oliven- und Mandelbäume. Der auffälligste Blickfang im südlichen Teil des Gebietes bei Barbastro ist eine von Weinbergen umgebene, weithin sichtbare Bergkuppe mit dem Monasterio del Pueyo, das als eine Art Wahrzeichen der Stadt und des Gebietes gelten kann. Die Kleinstadt Barbastro ist das wirtschaftliche Zentrum des Somontano. Als Marktplatz war die Stadt jahrhundertelang berühmt. Die gute Verkehrsanbindung förderte den Handel. Besonders gefragt waren die Pferde aus den Pyrenäentälern, die hier zum Verkauf angeboten wurden. Heute ist Barbastro Sitz des Kontrollausschusses der D.O. Somontano. Ein Großteil der Rebfläche konzentriert sich auf die nähere Umgebung. Das Weingebiet umfasst 43 Gemeinden, die sich hauptsächlich auf den Kreisbezirk Somontano konzentrieren. Knapp 3.000 Hektar stehen unter Reben. Doch bislang sind nur 2.243 als D.O. Fläche eingetragen. Bis in die späten 1980er Jahre produzierte das Gebiet vorwiegend Fassweine, die im Umland konsumiert wurden. 1986 wurde von der Gesellschaft zur landwirtschaftlichen und sozialen Förderung Aragons (DAYSA, getragen von Banken und Unternehmen aus der Privatwirtschaft) ein Weingut gegründet, um die Möglichkeiten des Somontano auszuschöpfen und mit gebietsfremden Rebsorten zu experimentieren. Daraus folgte, das die Restrukturierung der Weinberge, die von einer großen Genossenschaft schon Jahre vorher begonnen worden war, entscheidend beschleunigt wurde. So kam es, dass die junge D.O. Somontano zunächst durch Sortenweine wie Chardonnay, Gewürztraminer oder Chenin blanc bekannt wurde. Mit dem neuen Reglement ist inzwischen die Verwendung von Chenin blanc, Riesling oder auch Sauvignon Blanc untersagt worden. 1997 entfielen fast 75 Prozent der Gesamternte auf rote Trauben. Die D.O. Somontano produziert heute hauptsächlich Rotweine sowie eine kleine Menge Rosado und Weißweine, die vorwiegend sortenrein vermarktet werden. Alle D.O. Weine müssen auf die Flasche gefüllt werden. Der Weinstil ist eindeutig als modern zu bezeichnen. Die Weine sind im allgemeinen fruchtbetont und von sehr sauberer Qualität.  

Die Geschichte des Gebietes verliert sich in der Prähistorik. Die ersten Hinweise auf Weinbau stammen aus vorchristlicher Zeit. Im Ebrotal wurden schon 500 v. Chr. Reben gepflanzt. Im Somontano begann der Weinbau nur wenig später. Barbastro, das Zentrum der D.O., wurde an einer Kreuzung römischer Straßen errichtet, und so waren es die Römer, die mit ihrer fortschrittlichen Technik den Weinbau systematisch förderten. Die Mauren stießen zwar nicht weit in das Berggebiet vor, verdrängten aber die Karolinger aus dem zur Grafschaft Sobrarbe gehörenden Somontano und machten aus Barbastro ein blühendes Handelszentrum. Über 300 Jahre war die Gegend Frontgebiet. Die Geschichte erzählt von wechselnden Bündnissen, von Belagerungen und einem ständigen militärischen Hin und Her. 1100 wurde Barbastro endgültig christlich, was zur Folge hatte, dass sich eine Reihe von Klosterorden niederließ, die ihrerseits dem Weinbau zu einer neuen Blüte verhalfen. Im 19. Jh. erfuhr das Weingebiet Somontano, wie auch andere Weingebiete im Norden des Landes, einen bedeutenden Aufschwung durch die abrupt ansteigende Nachfrage aus Frankreich, dessen Weinwirtschaft unter den verheerenden Auswirkungen der Reblauskatastrophe litt. Die Anbaufläche wurde bedeutend ausgeweitet. Im Zuge dieses Booms gründete eine französische Familie ein Weingut, das bis heute besteht.

Boden
Die Böden nördlich und östlich von Barbastro, wo sich ein Großteil der Rebfläche befindet, sind nicht sehr tief. Abgesehen vom Schwemmlandterrain an den Ufern des Vero, findet man eine Erdschicht von 40 bis 50 cm vor. Es handelt sich um lockere, durchlässige Böden von bräunlicher Farbe, durchzogen von Kalkfelsen. Der Sandanteil ist an vielen Stellen sehr hoch. Nur im unteren Teil der D.O. finden sich tiefere und festere Erdschichten, die einen höheren Lehmanteil aufweisen. Das Gebiet ist von Norden nach Süden von kleineren Bachläufen durchzogen, die im Frühjahr Schmelzwasser in den tiefergelegenen und trockeneren Teilbereich führen.
Klima
Ein den Pyrenäen vorgelagerter Berggürtel schützt das Weingebiet vor den eisigen Winden des Hochgebirges. Die D.O. Somontano liegt nur 350 bis 650 m hoch. Das Klima ist gemäßigt kontinental mit kalten Wintern, ohne jedoch die sehr tiefen Werte zu erreichen, die im Rest von Aragón üblich sind. Die Sommer sind trocken und warm mit großem Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht in den Monaten Juni und November. Die Durchschnittstemperatur beträgt 11 Grad. Rund 2.700 Sonnenstunden im Jahr zählt das Gebiet. Es fällt im Durchschnitt 500 mm Regen, wobei die Niederschläge von Norden nach Süden und von Westen nach Osten abnehmen. Das Gros der Niederschläge fällt im Frühjahr und Winter. Somontano hat das ausgeglichenste Klima aller Weingebiete in Aragón.
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