Genuss
Früher einmal war der Norden Portugals ein önologisches Randgebiet. Heute erzielen die edlen Weine von den jungen Gütern im
Douro-Tal bei Sammlern Spitzenpreise. Zu Recht
Von Thomas Schwitalla
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Einer der Pioniere des klassischen Weinbaus in der Gegend ist
Dirk van der Niepoort. Eigentlich sollte der Spross einer alten niederländischen Portweindynastie aus Porto schlicht die gut laufenden Geschäfte seines Vaters weiterführen, also Port einkaufen, verschneiden und weiterverkaufen. Doch nach dem Ökonomiestudium erwachte seine Liebe zum eigenen Wein. Also erwarb der Junior im Dourotal ein Gut und kelterte 1990 seinen ersten Wein, den ›Robustus‹. Anfangs galt der als untrinkbar, so stark und gewaltig war er. Inzwischen wird er gefeiert - wie die anderen Niepoort-Weine, der
›Redoma‹, der ›Batuta‹[Weine],[100] der
›Charme‹. Die sind dunkel, kräftig und
tanninhaltig, aber sie haben sich dabei Eleganz bewahrt. „Ich setzte nicht auf Frucht, sondern auf Mineralität”, sagt der 40jährige Herr über 25 Hektar.
Van der Niepoort setzt ganz auf den eigenen Douro-Stil. Genau wie die anderen Topwinzer aus der Gegend arbeitet er nicht mit den klassichen, großen Rebsorten, die fast überall auf der Welt mit Erfolg angepflanzt werden:
Cabernet Sauvignon,
Merlot oder
Syrah. Stattdessen entstehen die besten Wene in den Steillagen am Douro aus einem Gemisch von teilweise über 20 Sorten, die alle durcheinander gepflanzt sind. So war es Tradition, als Reben für Portwein gepflanzt wurden, so ist es heute noch. Die wichtigsten Rebsorten heißen dabei
Touriga Nacional,
Touriga Francesca,
Tinta Barroca,
Tinta Roriz - in Spanien als
Tempranillo bekannt - und
Tinta Cao. Aber nicht nur der Rebmix ist so besonders: Viele Stöcke sind
über 60 Jahre alt, die Erträge an den extremen Steilhängen minimal. Deren Bewirtschaftung ist ohnehin nur durch die niedrigen Löhne in Portugal bezahlbar. Zudem verleihen die Schieferböden den Weinen Charakter.
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[af]
