Glossar für Wein und Kulinaria

Cuvée (ausgesprochen: Kuwee)

1. Beim Champagner wird der beim Keltern zuerst ablaufende und hochwertigste Teil des Mostes als Cuvée bezeichnet. 2. Frz. Begriff fur das Zusammenfügen von gleichen Grundweinen bzw. Weinen verschiedener Rebsorten, Jahrgänge (oft bei Sekt oder Champagner) oder Lagen. Damit kann das Verschneiden von bereits fertig vergorenen Weine oder von Mosten gemeint sein. Im zweiteren Fall vergären die verschiedenen Moste gemeinsam (z. B. ist dies an der südlichen Rhône üblich). Steht „Cuvée“ auf dem Etikett muss dies noch nichts Eindeutiges bezeichnen, es kann auch durchaus ein Wein aus einer Rebsorte, einer Einzellage oder einem Jahrgang gemeint sein. Beispielsweise auch eine Sonderabfüllung eines Weingutes für einen speziellen Gastronomie-Betrieb. Häufig werden zumindest zwei in getrennten Behältern vergorene Weine aus verschiedenen Rebsorten miteinander verschnitten. Das heisst, dass der Verschnitt meist mit bereits fertigen Weinen erfolgt. Im Vordergrund stehen dabei meist geschmackliche Gründe, wenn man z.B. durch drei verschiedene Rebsorten Alkoholgehalt, Bukett, Farbe und Säure einbringen möchte. Dabei stellt eine bestimmte Rebsorte - die sogenannte Leitsorte - den Hauptanteil (von 50 bis 95 Prozent) einer Cuvée und bestimmt so den Charakter des Weines. Im deutschsprachigen Raum setzt sich eine Cuvée i.d.R. aus zwei, seltener aus drei verschiedenen Rebsorten zusammen. Vor allem in Italien, Frankreich, Spanien und Portugal werden jedoch auch Weine aus fünf und mehr Sorten vinifiziert, z.B. Châteauneuf-du-Pape und Rotweine aus den portugiesischen Gebieten Dão und Bairrada. Bei Qualitätsweinen sind in den meisten Ländern dabei sowohl die Rebsorten (die nicht immer alle verwendet werden müssen) als auch der prozentuelle Anteil (kann auch eine Bandbreite zwischen einem Mindest- bis Maximalanteil sein) gemäß den Gesetzen des Landes, der Region oder auch kleineren Einheiten (Lage, Appellation) vorgeschrieben.