Weinregion:
Alentejo (D.O.C.)

(ausgesprochen: Alentescho)

Land
Portugal
Gründung
1998
Info zur
Weinregion

Vielversprechende portugiesische Weinbauregion. Die sanft hügelige Alentejo-Ebene südlich und östlich von Lissabon erstreckt sich auf ein Drittel Portugals, d. h. den größeren Teil des Landes südlich von Tejo. Im Gegensatz zum Norden ist das Land wenig bevölkert und durch unübersehbare Getreidefelder gekennzeichnet, daher auch der Name „Land des Brotes“ - trotz neuerer Fortschritte sprechen Spötter auch vom „Land des Brotes und des schlechten Weins“.  

Mit Wein hatte Alentejo jahrhundertelang allerdings vorwiegend über Kork zu tun. Mehr als die Hälfte der Weltkorkproduktion kommt aus Portugal, und davon wiederum der größte Teil von den Korkeichen, die in den riesigen Weizenfeldern im Alentejo verstreut stehen. Südportugal trug die Hauptlast der von Militärs angeführten Revolution, die 1974 und 1975 das Establishment Lissabons erschütterte. Im Alentejo wurden viele große Korkbesitzungen von Landarbeitern besetzt und auf genossenschaftlicher Basis weitergenutzt. Da zahlreiche Güter Konkurs machten, entstand rascher Niedergang. Hierdurch gerieten viele Winzergenossenschaften in Kapitalnot; die Korkeichenrinde wurde deshalb oft vorzeitig geerntet, und die Weinfelder wurden bei mangelndem Qualitätsbewusstsein auf Höchsterträge umgestellt. Zu Beginn der 1980er Jahre war es um den Weinbau im Alentejo schlecht bestellt, aber im darauf folgenden Jahrzehnt tauchten fünf Weinbau- Enklaven aus dem allgemeinen Chaos auf. In den Städten Portalegre, Borba, Redondo, Reguengos de Monsaraz, Granja und Vidigueira waren noch vor der Revolution in den 1960er und anfangs der 1970er Jahre mit staatlicher Unterstützung Genossenschaftskellereien gebaut worden, die bis vor kurzem nur Wein für den anspruchslosen lokalen Markt produzierten. Mit der Hilfe der Europäischen Union haben sie jedoch inzwischen begonnen, das Weinerzeugungspotenzial im Alentejo zu nutzen und ihre Weine zu exportieren. Auch einzelne, zum Teil an ihre früheren Besitzer zurückgegebene Weingüter treten mit neuen Weinen hervor.

Boden
Lehm- und Tonböden.
Klima
Kontinentalklima. Das Klima im Alentejo ist für die Weinproduktion nicht übermäßig günstig, doch die moderne Technik bietet heute viele Möglichkeiten, naturgegebene Nachteile auszugleichen. Durch Bewässerung wird die geringe Jahresniederschlagsmenge von höchstens 600 mm ergänzt. In den Sommermonaten übersteigen die Temperaturen oft 35° C oder gar 40° C, daher ist für die Verarbeitung der bereits Ende August bis Anfang September lesereifen Trauben moderne Temperaturregelung unerlässlich, um zu verhindern, dass die Gärung zu heiß verläuft.
Weiße Rebsorten
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