28.11.2014
Quelle: Bild (DE) - 11/2014

Sizilianer mit beachtlichem Preis-/Leistungsverhältnis: ›Molino a Vento Nerello Mascalese 2013‹

In der Wein-Kolumne von »Bild.de« geht es heute vorrangig um das Thema Syrah. Bei der Verkostung des ›Molino a Vento Syrah 2013‹ des Weingutes Orestiadi Vini hat Autor Martin S. Lambeck Lust bekommen, gleich noch einen Wein des sizilianischen Erzeugers zu probieren: und siehe da, auch der ›Molino a Ventor Nerello Mascalese 2013‹ überzeugte, wie der nachfolgende Text zeigt, der hier online im Lifestyle-Magazin der großen deutschen Boulevardzeitschrift zu finden ist:

„Immer wieder gibt es für den Weintester handfeste Überraschungen: Zum Shiraz-Test stehen mehrere Weine dieser Rebsorte zum Verkosten. Die Haupt-Konkurrenten (aus Frankreich und Südafrika) liegen zwischen 16 und 20 Euro pro Flasche. Weil es gerade in die Probe passt, stelle ich einen sizilianischen Shiraz des Weingutes Orestiadi Vini dazu. In Italien wird die Rebsorte Shiraz als „Syrah“ betitelt.

Das Ergebnis nach Vor- und Zurückverkosten: Der Sizilianer 2013 Molino a Vento Syrah schlägt die Konkurrenz. Auch den Franzosen von der Rhône.
Das Tolle: Der Sizilianer ist für einen Supermarktpreis von 5,65 Euro pro Flasche zu haben. Der Biowein präsentiert sich im Glas nobel, verhalten. Er hat im Gegensatz zur südafrikanischen und australischen Konkurrenz nichts Geschminktes. In unaufdringlicher Eleganz entfalten sich Aromen von schwarzer Johannisbeere, Pflaume, Pfeffer, Lakritz und Veilchen. Der Bursche hat nur 12,5 Volumenprozent Alkohol und war fünf Monate im Barrique.

Da werde ich auf andere Weine dieses Gutes neugierig! Ich greife ins Probierpaket und ziehe eine Flasche der sizilianischen Regionalrebsorte Nerello Mascalese hervor. Hier kündet schon die Nase von fabelhaften Gewürznoten. Am Gaumen gibt's Schlehe und Gewürze. Auch dieser völlig überzeugende Wein kostet 5,65 Euro. Das Preis/Leistungsverhältnis ist beachtlich.

Wieder einmal fällt mir auf: In Italien schlagen Weine aus Sizilien und Apulien schon rein preislich viele Weine aus anderen italienischen Anbaugebieten. Dass ein Syrah aus Sizilien aber die internationale bis vier mal so teure Konkurrenz schlägt, habe ich auch noch nicht erlebt. Die sizilianischen Probeflaschen habe ich nicht – wie sonst bei den vielen Proben – an die Nachbarn weitergegeben. Ich habe mir stattdessen Spaghetti in Olivenöl und viel Parmesankäse zubereitet – und ganz plötzlich waren die Flaschen leer.”

[af]

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