Aber es geht auch anders. Beispielhaft ist das an Roséweinen aus dem Hause
Segura Viudas zu erleben. Dieses längst im Freixenet-Konzern beheimatete Weingut ist vor allem berühmt durch seine
Cavas - nicht zuletzt durch einen sehr angenehm zu trinkenden ›
Brut Rosado‹, der zeigt, dass auch die vorzugsweise für flüchtigere Rosés eingesetzte Rebsorte
Trepat einen süffigen Sekt ergeben kann. Für seine Roséweine allerdings bemüht man angesehenere Rebsorten wie
Garnacha,
Tempranillo oder
Cariñena. Die ergeben zusammen im ›
Viña Heredad Rosado‹ (etwa fünf Euro) einen Rosé, der die gewohnten Fruchtaromen bietet, aber trotzdem weinig wirkt.
Aber wenn es ernst wird, wenn ein gehaltvolles, durchaus auch intensiv gewürztes Essen nach einem kräftigen Begleiter sucht, dann schlägt die Stunde des ›
Clos Juvència Rosado‹, in dem sich
Merlot,
Cabernet Sauvignon, Garnacha und
Pinot Noir zu einem komplexen Wein vereinen, der kühl, aber nicht eiskalt genossen werden sollte. Er ist körperreich, vielschichtig und dabei knochentrocken, die
Säure ist verträglich (3,80 Gramm). Kein Möchtegern-Roter, sondern ein Rosado von eigenem Kaliber.
Rainer Wagner
[af]