Weinregion:

Tavira (V.Q.P.R.D.)

Traditionsreicher Flusshafen mit reizvoller Altstadt. Klassizistische Häuser mit spitzen ziegelgedeckten Walmdächern säumen die reizvollen Gassen Taviras (9.000 Einw.) an den hügeligen Ufern beidseits des Rio Gilão. Der direkte Zugang zum Meer liegt etwa 2,5 km außerhalb im Süden des regen Marktortes.  

Auf den Resten iberischer und römischer Vorgängersiedlungen entstand an der Mündung des Gilão eine wohlhabende maurische Ortschaft, die vom Obst- und Gemüseanbau in der bewässerten, fruchtbaren Flussaue lebte. Sie wurde 1242 durch Dom Paio Peres Correia, den Großmeister des Santiagoritterordens, eingenommen. Dom Dinís ließ das reiche Tavira Anfang des 14. Jh. befestigen, Manuel I. verlieh der damals größten Ansiedlung der Algarve Anfang des 16. Jh. das Stadtrecht. Das Epizentrum des Erdbebens von 1755 befand sich in unmittelbarer Nähe von Tavira, das folglich weitgehend zerstört wurde. Den Wiederaufbau leitete der Bischof von Faro, Francisco Gomes de Avelar. Noch heute bestimmen die damals entstandenen ein- bis zweistöckigen schmucken Bürgerhäuser das Bild der Stadt. Bis 1920 war der Fischereihafen von Tavira berühmt für seinen Thunfischfang. Nach Ausbleiben der Thunfischschwärme und angesichts der ständigen Versandung des Flusshafens verlor Tavira an Bedeutung und wandte sich verstärkt der Zucht von Muscheln und Schalentieren zu.