Weinregion:

Dão (D.O.C.)

Weinbauregion in Portugal mit dem Renommée, mit die besten Rotweine des Landes hervorzubringen. Es besteht kein Zweifel, dass die Region über großes Potenzial verfügt. In der modernen Zeit sind die Weine allerdings nur selten den Erwartungen gerecht geworden.  

Dão wurde 1908 zur Região Demarcada, hatte jedoch seit den 1940er Jahren unter starker staatlicher Einflussnahme zu leiden. In dem an sich löblichen Bestreben, der stark zersplitterten, weitgehend unter dem Existenzmininum dahinvegetierenden Wirtschaft im Norden Portugals wenigstens eine gewisse Organisation zu geben, betrieb die Salazar-Regierung eine straffe Genossenschaftspolitik. In der Region Dão wurden zwischen 1954 und 1971 zehn Winzergenossenschaften eingerichtet, alle nach dem gleichen Muster. Damit das Programm funktionierte, verlieh die Regierung diesen Genossenschaften das alleinige Recht, Trauben zu kaufen. Privatfirmen durften praktisch nur noch fertigen Wein erwerben. Das System leistete Dão keine guten Dienste. Die Weine wurden immer einheitlicher, und da die Genossenschaftskellereien nicht ausreichend auf Hygiene achteten, sank der Qualitätsstand. Diese monopolistische Politik war nicht mit der Mitgliedschaft Portugals in der Europäischen Union vereinbar, und so wurde das Gesetz, durch das die Genossenschaftskellereien in Dão zur Institution erhoben worden waren, im Jahr 1989 abgeschafft. Doch trotz einiger unternehmerischer Initiativen von ein oder zwei Privatfirmen, die in Dão über Kellereien verfügen, trug die Region noch bis in die 1990er Jahre hinein schwer an dem genossenschaftlichen Erbe.