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Auch die Stadt Estremoz lässt sich von Monsaraz aus am Horizont erahnen - die nächste Station unserer Weinreise. Wir sind mit
João Portugal Ramos verabredet, der Gallionsfigur des portugiesischen Weinbaus. 40 Hektar Land bebaut er hier seit 1997. Viel Arbeit für ein vergleichsweise kleines Team. Dennoch nimmt sich Ramos die Zeit, das beste Lesegut zum Teil noch in den traditionellen
Lagares mit bloßen Füßen stampfen zu lassen. „So viel wir schaffen, keltern wir in diesen offenen Steintrögen”, erklärt Ramos. Viele der portugiesische Winzer haben die traditionellen, schonenden Methoden wiederentdeckt und erzielen in der Kombination mit Hightech beachtliche Ergebnisse. „Wir haben in diesem Land, mit dem Klima und den einzigartigen Rebsorten, ein solch großes Potenzial”, erklärt Ramos, während er uns in seinen Weinkeller begleitet, „dass wir absolut konkurrenzfähige Spitzenweine produzieren können - und es auch tun. Sehen Sie”, führt er fort, als wir inmitten Hunderter
Barriques angelangt sind, „hier reift einer meiner Topweine: der
›Vila Santa‹. Ein Wein, der bei Blindverkostungen regelmäßig ganz weit oben landet und der vor allem jede Menge Spaß macht.” Wenig später haben wir ihn im Glas. 2001 - ein ausgezeichneter Jahrgang. Im ›Vila Santa‹ begegnet uns die
Aragonêz-Traube wieder, die im Süden des Landes so dichte, gehaltvolle Weine hervorbringt. Ramos hat sie hier äußerst gelungen mit
Trincadeira Preta,
Alicante Bouschet und
Cabernet Sauvignon verschnitten. In sattem Rubinrot leuchtet er uns entgegen. Am Gaumen zeigt er all seine Kraft und Fülle mit weichen, runden
Tanninen und Aromen von Kirsche und Trüffeln. „Ein dichter, opulenter, schmelziger Wein für besondere Stunden”, meint Ramos. Wir pflichten ihm bei.
[af]