In ihrer „Weinprobe” hat Caro Maurer (Master of Wine) den Lesern der Wochendausgabe des
General-Anzeiger Bonn Dirk Niepoorts CONCISO TINTO 2015 vorgestellt. Ihre Degustationsnotiz über die auf der
Quinta da Lomba im
Dão produzierte
Rotwein-Cuvée nachfolgend im Original:
„Weil viele Reisende Portugal nur aus der Liegestuhl-Perspektive kennen: Im Hinterland kann es durchaus kühler zugehen als am Strand und auch mehr regnen. Das mag schlecht sein für die Sonnenbräune, aber gut für Reben. Die Weinregion Dão zum Beispiel liegt mittendrin im Land. Sie bietet für den Weinbau quasi ideale Bedingungen. Die Hänge, an denen die Reben wachsen, reichen bis auf 1.000 Meter hoch. Dort regnet es ausreichend, Wind sorgt für Erfrischung. Die Traubensorten sind portugiesische Einheimische.
Baga zum Beispiel, die aus dem benachbarten
Bairrada stammt. Oder
Jaen, die im spanischen
Bierzo eine Weitere Heimat als
Mencía gefunden hat. Sie machen mehr als zwei Drittel des Rotweins Conciso Tinto aus. Im Duft vermischen sich die beiden zu dunklen Früchten mit Waldbeeren und Maulbeeren und einem Hauch Veilchen. Außerdem zeugt eine leichte
Rauchigkeit von den Granit- und Schieferböden des Dão. Im Geschmack steuert Baga die knackige
Säure bei und das griffige
Tannin. Jaen gibt die schlanke Linie vor und die kühle Anmutung. Das alkoholische Leichtgewicht mit 12 Volumenprozent ist selbst für die moderaten Verhältnisse im Dão eine angenehme Überraschung. Ebenso der zurückhaltende Umgang mit dem Einfluss von Holzfässern, der hier nur für eine einladende Offenheit sorgt, aber den
aromatischen Ausdruck nicht überlagert. Ein cooler Typ, bei dem auch ein zweites Glas geht.”
[af]