01.09.2000
Notiz zum Wein: Hécula / 1998
Quelle: Diners Club Magazin (DE) - 9/2000

E Viva España

Was noch in den 70er Jahren zwischen Penedès und Jerez durch durstige Urlaubskehlen geflossen ist, könnte heute längst nicht mehr dem international gewachsenen Qualitätsanspruch genügen. Seit die Neue Welt - und somit ein Teil der ehemaligen spanischen Kolonien - alljährlich aufs Neue vorführt, was unter der Liaison Qualität plus moderate Preise auch heute noch im Markt zu platzieren ist, machen die Spanier Tradition und Kultur weinmäßig weit auf für innovative Macher und Ideen. Trauben und Terroir haben sie ohnehin in Hülle und Fülle. Die Iberica-Reise zu den neuen Machern ist eine unendliche Geschichte. Zwischen Pamplona und Sevilla wird quasi jeden Tag ein neues Mustergut in die PR-Mühle eingespeist. Ich habe mich redlich bemüht, für jeden Geschmack und jeden Etat etwas Neues zu entdecken. Tendenz: rotlastig. Denn bei den Rotweinen hat sich das meiste getan.

Número cuatro. Und wieder ein großer geografischer Boden vom Norden in den Südosten Spaniens, nach Murcia, in die Nähe des Städtchens Yecla. „Eine hochinteressante Schöpfung, die durch Konsistenz und explosive Frucht verblüfft«, attestiert die Fachpresse dem Castaño ›Hécula Tinto 1998‹ der von Vater Ramón und seinen drei Söhnen in amerikanischer Eiche ausgebaut wird. Erst seit 1985 füllt die Familie selbstständig Qualitätsweine ab. Dieser hier ist ein „Winterwein”, hat ein süßliches Finish von Pflaumenkompott, Waldfrüchten, dezent unterlegt mit Lakritz- und Vanilletönen neuen Holzes.

[af]

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