Redakteur und „Weinmann” Werner Eckert stellt den Hörern des
SWR1 regelmäßig an jedem Donnerstag ausgewählte Tropfen vor. Die live ausgestrahlten Verkostungsnotizen sind anschließend online im Internet
hier nachlesbar.
Zu den dort vorgestellten Weinen gehört auch
Niepoorts ›
Fabelhaft Tinto 2006‹ aus dem portugiesischen Weinanbaugebiet
D.O.C. Douro. Über die
Cuvée aus u. a.
Tinta Roriz, Touriga Franca,
Tinta Cão,
Tinta Nacional und
Tinta Amarela) schreibt Werner Eckert (etwas unkonventionell) folgendes (ansonsten unkommentiert!):
„Viel deutscher kann ein Etikett nicht sein: die Bilder der Wilhelm Busch Geschichte vom besoffenen Raben Hans Huckebein samt dem Namen: Fabelhaft. Und trotzdem ist da drin ein portugiesischer Roter. Dirk van Niepoort – Spross der bekannten Portwein-Familie hat ihn erfunden, entwickelt und zum meistverkauften roten Portugiesen in Deutschland gemacht.
Wir testen den 2006 Fabelhaft Douro von Niepoort Vinos – gibt’s im Fachhandel und im Internet für rund 10 Euro. Niepoort bezeichnet den Tropfen selbst als Einstieg in die firmeneigene Weinwelt. Da kann man bei dem Preis nur sagen: hohe Ladekante! Der ist relativ hell rubinrot und riecht recht eigen: Rauchig, ein bisschen nach Lammbraten und interessanterweise Apfelkompott, was man jetzt eher bei einem Weißen vermuten würde.
Stramm in der Säure, sagt die Zunge. Das macht ihn durchaus fruchtig: Holunder und Pfirsichkern – ein eher mittelgewichtiger Wein. Drahtig und Kernig. Das Etikett und der Name sind gut gewählt, scheint es. Er schmeckt wie ein deutscher Roter, Schwarzriesling, so in die diese Richtung. Nordportugal liegt nicht am Mittelmeer. Das merkt man. Und der ist auch auf Fruchtig angelegt.
Dirk van Niepoort, der länger in der Schweiz lebte, hat den Wein extra für Deutschsprachige Märkte entwickelt. Für meinen Geschmack ist er zu deutsch geraten – außen wie innen.”
[af]
