25.11.2006
Quelle: General-Anzeiger Bonn (DE) - 4/2006

Schmeicheln, streicheln, wärmen mit Portwein & Co.

In der aktuellen Wochendbeilage befasst sich Autor Christian Wenger mit dem Thema Süßweine. In seinem Artikel schreibt er über Portwein und seiner Empfehlung ›Late Bottled Vintage‹ aus dem Jahrgang 2001 von Niepoort folgendes:

„Sie haben vieles gemeinsam: Sherry, Marsala, Madeira, Malaga und Portwein sind alles Weine, denen Alkohol zur Verstärkung zugesetzt wird. Sie haben alle als Namensgeber eine Küstenstadt oder Insel in südlichen Gefilden. Bei allen hatten die Engländer die Hand im Spiel der Geschichte. Und alle haben schon einmal bessere Zeiten in der Gunst der Weintrinker erlebt. Aber immer wenn's draußen kalt wird und wenn Lebkuchen und Plätzchen auf den Tisch kommen, dann entdecken Genießer die Klassiker jedes Jahr wieder neu. Es sind Weine, die schmeicheln, streicheln und wärmen.

Portwein hat viele Gesichter und scheint auf den ersten Blick etwas undurchschaubar. Dabei ist es relativ einfach: Zwar lagern alle Ports rund zwei Jahre im Holzfass, die weitere Reifung erfolgt jedoch nur bei den sogenannten Tawnys weiterhin im Holz, während die sogenannten Rubys oder Vintageports auf der Flasche reifen.

Tawnys sind trinkreif, wenn sie auf den Markt kommen. Sie reifen auf der Flasche nicht weiter. Flaschengereifte Ports, vor allem die Königsklasse der magischen Vintages, sollen noch nicht getrunken werden, wenn sie in den Handel kommen. Besser wegpacken und lange liegen lassen. Da diese Weine sich in der geöffneten Flasche gerade mal zwei Tage halten, setzen Kenner deshalb auf halbe Flaschen oder trinken eine ganze Flasche zum Hauptgang. ‚Pfeffersteak mit Vintage ist genial’, rät Master-Sommelier Hendrik Thoma vom Hamburger Hotel Louis C. Jacob.”

[af]

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