Glossar für Wein und Kulinaria

Marsala (ausgesprochen: Marssala)

Likörwein aus der gleichnamigen D.O. im Westen Siziliens. Der wohl berühmteste sizilianische Wein zählt zu den weltweit bekanntesten Dessertweinen. Der Name stammt von der gleichnamigen Hafenstadt (von arabisch „Marsah-el-Allah“ = „Hafen oder Tor Gottes“) in der Provinz Trapani. Je nach Marsala-Typ unterscheiden sich die Herstellungsmethoden, erlauben aber den Erzeugern eine gewisse Flexibilität. Das Basisprodukt für die vielen weißen und roten Marsala-Varianten in allen Süßegraden ist ein jeweils unterschiedlicher Verschnitt aus den weißen Rebsorten Catarratto, Damaschino, der als qualitativ beste geltende Grillo und Inzolia, sowie den roten Sorten Nero d´Avola, Nerello und Perricone. Es gibt die Marsala-Typen „Oro“ (weiß, goldfarbig), „Ambra“ (weiß, bernsteinfarbig) und „Rubino“ (rubinrot, im Alter bernsteinfarben), jeweils in den Süßegraden „Secco“ (trocken, Restsüße unter 40 g/l), Semi-secco (halbtrocken, 40 bis 100 g/l) und „Dolce“ (süß, über 100 g/l). Für alle Oro- und Ambra-Typen werden in beliebiger Mischung die vier weißen Rebsorten, für alle Rubino-Typen die drei roten (70 bis 100 Prozent) und die weißen Sorten (bis 30 Prozent) verschnitten. Alle Marsala-Typen werden wie Portwein oder Sherry mit Weingeist oder Branntwein gespritet. Seit 1984 darf nur mehr dem Ambra „Mosto cotto“ (gekochter Most) oder „Sifone“ (aufgespriteter süßer Most aus spätgelesenen und überreifen Trauben) zugesetzt werden. Dabei ist für die Definition der einzelnen Marsala-Varianten die Dauer der Fasslagerung und der unterschiedliche Alkoholgehalt entscheidend.